In dieser neuen Video-Serie (ab 5.11.2012) beantworte ich Deine brennendsten Fragen zu den Themen Stimme und Gesang! Schick mir einfach Deine Frage per Email oder – noch besser – im Kommentarfeld unter dem Video bei YouTube!

Hier geht´s zur Playlist!

Teil 03 – Wie verhalte ich mich bei Erkältungen?

Teil 02 – Wie entwickelt man sein Gehör?

Teil 01 – Wie singe ich hohe Töne?

Inhalt Teil 3:

Wie verhalte ich mich bei Erkältungen?

Aus gegebenem Anlass – ich habe eine dicke Larygitis, also eine Entzündung der Stimmlippen – geht es in dieser Folge um die Frage:

Wie verhalte ich mich bei Erkältungen?

Sitzt die Erkältung nur in der Nase, sind lediglich die Resonanzräume beeinträchtigt, was zwar den Stimmklang beeinflusst, nicht aber die Funktionsweise der Stimmlippen. Sitzt die Entzündung direkt im Kehlkopf, können die Stimmlippen nicht mehr zum Schließen gebracht werden und das Singen von etwas lauteren oder gar höheren Tönen wird unmöglich.

Dann hilft nur folgendes:

Nach Möglichkeit gar nicht sprechen und schon gar nicht singen.

Wenn unvermeidbar, dann nur leise und sehr zart sprechen, wie ich jetzt gerade zu Dir spreche. Singen kann nur entsprechend diesem leisen, zarten Sprechen betrieben werden, also auch in Sprechstimmlage, was bedeutet: Im unteren Drittel des Stimmumfanges. Hältst Du Dich nicht an diese Regeln, riskierst Du dauerhafte Stimmschäden, die bis zum Verlust der Stimme führen können. Also: Halt die Klappe und bis zum nächsten Mal!

Inhalt Teil 2:

Wie entwickelt man sein Gehör?

Johannes fragt: Wenn man als Anfänger singt, hört es sich in den eigenen Ohren oft „richtig“ an, obwohl es schief und krumm ist. Wie entwickelt man sein Gehör, um den eigenen Gesang realistisch beurteilen zu können?

Hierzu muss ich sagen, dass es Leute gibt, die einfach von Natur aus nicht über eine optimale Musikalität verfügen und grundsätzlich Schwierigkeiten mit dem genauen Hören von Tonhöhen haben.

Aber auch der musikalische Laie hört nach professionellen Massstäben zu ungenau und trifft auch die Töne nur ungenau, wenn er singt.

Als Faustregel lässt sich vielleicht sagen: Singt jemand völlig schief wie im ersten Beispiel, ist er wahrscheinlich zu unmusikalisch, um jemals vernünftig singen zu lernen. Das Treffen von Tönen ist reiner Zufall, meist ist dieser Mensch nicht in der Lage, einen Ton oder eine Ton-Folge richtig nachzusingen. Singt er nur ein bisschen schief, wie im 2.ten Beispiel, ist das normal für einen musikalischen Laien, der sein Gehör noch nicht verfeinert hat.

Wie kann ich das nun trainieren? Mach Aufnahmen von Dir und hör sie Dir genau an. Klingt es gut? Wenn nicht – warum? Setz Dich ans Klavier oder ans Keyboard, spiel Töne und Tonfolgen und singe sie möglichst sauber mit!

Hör viel Musik und orientiere Dich an guten Sängern. Aber hör Dir auch Anfänger und Amateure an und werde Dir darüber klar, warum es bei ihnen nicht so gut klingt.

Zur Kontrolle für Dich selbst kannst Du mir Aufnahmen von Dir zur Beurteilung schicken!

Inhalt Teil 1:

Wie singe ich hohe Töne?

Das musst Du ausgerechnet einen Bass fragen, einen Vertreter der tiefsten Stimmgruppe! Aber warum nicht? Auch ein Bass singt hohe Töne – für ihn hohe Töne.

Wenn ein Bass ein hohes F oder Fis singt, ist das genau so, wie wenn ein Tenor ein hohes C singt. Seine Stimme ist einfach insgesamt entsprechend tiefer, nämlich etwa eine Quinte.

Es gibt viele Methoden, hohe Töne zu singen, ganz grundsätzlich aber 2: Entweder mit hochgestelltem Kehlkopf oder mit tiefgestelltem Kehlkopf.

Beim hochgestellten Kehlkopf rutscht die Gurgel mit jedem Ton etwas höher nach oben und man muss aufpassen, dass man nicht mit den Backenzähnen drauf beißt! 😉

Durch das hierdurch sich immer weiter verkürzende Ansatzrohr, wird der Klang immer heller und flacher. Als Varianten gibt es den hellen Knödel, dessen sich Möchtegern-Tenöre in Gesangsvereinen gerne bedienen oder den typischen „Boygroup-Gesang“ mit seiner „Mickey-Mouse-Note“, der fast zum Standard in der Pop-Musik geworden ist.

Beim tiefgestellten Kehlkopf sinkt der gesamte Stimm-Apparat nach unten in Richtung Brustkorb. Durch das sich hierdurch verlängernde Ansatzrohr wird der Klang dunkel und voll, auch bei hohen Tönen. Diese Kehlfunktion findet sich beim Brüllen auf Fußballplätzen, bei Opernsängern und guten Popsängern vergangener Tage wie Elvis, Sinatra und Sammy Davis.

Mit welcher Methode komme ich jetzt aber höher hinauf?

Nach meiner Erfahrung gleich hoch. Nur klingt die Stimmgebung mit hoch gestellter Kehle eben höher, weil heller.

Manche Sänger – ich gehöre leider nicht dazu – können mit einer speziellen Mischstimme mit hohem Falsett-Anteil extrem hoch singen. Hierzu gehörten in den 80ern die Sänger von Foreigner oder Survivor, John Miles oder Derril Hall. Bei aktuellen Sängern habe ich diese spezielle Art von Gesang leider nicht mehr gehört. Ich kann dazu auch weiter nichts sagen, weil ich es selbst nicht kann. Aber ich finde es gut!