Das Richtige üben
Ein grosses Problem beim Singen lernen ist, dass die meisten Anfänger nicht wissen, was sie üben müssen und was sie brauchen. Sie üben eben nicht nur falsch sondern auch das Falsche. Dabei geht nicht nur sehr viel Zeit verloren, sondern es wird auch in Frage gestellt, dass Du überhaupt jemals singen lernst.
Mein eigener Irrtum
Ich wollte immer hoch singen können und dachte, wenn die Höhe gut ist, klingt es auch gut. Dies war in doppelter Hinsicht ein Irr-Glaube:
1. Suchte ich nach einer Höhe, die ich nicht hatte (weil es sich um die Tenor-Höhe handelte und ich Bass bin) und
2. Ist das ohnehin kompletter Unfug! Die Grundvoraussetzung für jede Art von Singen ist, dass man zunächst in tiefer und Mittellage gut singen können muss. Es ist im Gegenteil besonders schwierig, in hoher Lage noch wohlklingend zu singen, weshalb dies auch nur den wenigsten Sängern gelingt.
Das Problem vieler Opernsänger
Das ist auch genau der Grund dafür, dass nur die wenigsten Opernsänger wirklich so gut klingen, dass man es sich auch entspannt und mit Genuss auf einer Aufnahme anhören kann.
Die meisten beeindrucken in der Live Situation durch das Volumen ihrer Stimme ohne Verstärker. Dieses Volumen relativiert sich aber bei einer Aufnahme.
Der Trick vieler Popsänger
Nicht ohne Grund singen die meisten erfolgreichen Popsänger in einer bequemen Sprechstimmlage. Dies trifft insbesondere auf Pop-Sängerinnen zu. In einer solchen bequemen Lage kann man nämlich der Aussprache, dem Gefühl und dem Musizieren die volle Aufmerksamkeit schenken, ohne sich zu sehr auf die Stimme konzentrieren zu müssen.
Erkenne, was Du brauchst
Viele Anfänger wollen aber zuerst die Dinge lernen, von denen sie sich auch bewusst sind, dass sie sie nicht können. Sie erkennen dabei leider nicht, dass sie andere Dinge, die viel wichtiger sind, auch nicht können. Es ist eben viel weniger spektakulär, in mittlerer Lage schön singen zu üben, als hohe laute Töne zu brüllen.
Kopf statt Kehlkopf
Und schon sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema: Alles beginnt im Kopf! Du brauchst zunächst eine glasklare Vorstellung davon, wo Du stehst und was du tun musst, um dort hinzukommen, wo Du hin willst.
Sinnloses “Drauf-los-Üben” ist kontraproduktiv und es ist besser, wenn du statt dessen spazieren gehst.
Sonst gehörst Du ganz schnell zu den Leuten, die das